Youth Refugee Network (YRN)

Das Youth Refugee Network ist eine Plattform für junge Geflüchtete in Baden-Württemberg, die sich politisch und sozial engagieren möchten. Die Jugendlichen bekommen die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und eigene Ideen umzusetzen. Das YRN wird unterstützt durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.

Was ist das YRN?

2020 bis 2022 fördert das YRN Projekte, in denen junge Menschen mit Fluchterfahrung selbstwirksam Partizipation erleben. Die Projekte sollen den jungen Menschen Angebote zur Freizeitgestaltung und Interessenvertretung bieten sowie Zugänge in die Mitwirkungsstrukturen der Jugend(verbands)arbeit schaffen. Schwerpunkt in der derzeitigen Ausschreibung ist Verantwortungsübernahme im politischen Kontext. Besonders begrüßt wird die Bewerbung von selbstorganisierten Initiativen junger Geflüchteter.

Bei dem YRN handelt es sich um die Weiterentwicklung des Projekts Youth Refugee Council (YRC), das 2015 aus einem gemeinsam mit jungen Geflüchteten veranstalteten Fachtag entstand. Zudem organisierten und moderierten Teilnehmende des YRC im Jahr 2016 eine Jugendkonferenz zum Thema „Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl“. Die 2015/16 entwickelte Zielsetzung bleibt auch im YRN erhalten: Junge Geflüchtete werden in ihrer Selbstorganisation unterstützt und vernetzt.

Rückblick 2020/21: Youth Refugee Network – von und für Jugendlichen mit internationalen Biografien

Junge Geflüchtete hatten die Möglichkeit, sich zu organisieren und tolle Projekte zu Themen anzubieten, die ihnen wichtig waren. Ziel des Projekts war es, Zugänge zur Jugendarbeit zu ermöglichen, um so Barrieren der Teilhabe junger Geflüchteten in den Organisationen abzubauen.

In der Projektlaufzeit 2020 bis 2021 wurden 18 verschiedenen Projekten in ganz Baden-Württemberg gefördert. Die Projektthemen waren unter anderem Kultur und Geschichte Deutschlands, Robotics, Mutterspracheförderung, Toleranz und Interreligiosität. Ein Beispielprojekt ist der Stammtisch Teehaus vom ejw. Welche Erfahrungen die Teilnehmenden darin gemacht haben, berichten sie im Video:

Stammtisch Teehaus ejw e. V.

Liste der Projekte in der Förderpase 2020-2021

  1. Unterwegs mit ChrisJuSalam Kubus e. V.
  2. RefuHistory Pyramidea e. V.
  3. KREATIVEINDRUCK für Toleranz DIDF e. V.
  4. Filme La Colombe Privat Initiative Sofia Adi
  5. Salam Gesellschaft Zukunfstwerkstatt e. V.
  6. Arabisches Kindermagazin Enab Baladi
  7. Stammtisch Teehaus ejw e. V.
  8. QueerRef Task Force Psychologische Lesben- Und Schwulenberatung e. V.
  9. RefuAction Pyramidea e. V.
  10. Integration durch Kultur Ausbildungscampus e. V.
  11. Programmierkurs Youth Labor 5.0 Sprösslinge e. V.
  12. Wir Kicken Bunt! Sport und Kulturverein Genclik
  13. IT Spracheria Jugendwerk der AWO
  14. Urban Gardening Connect Ludwigsburg
  15. Tswalo Theaterprojekt Jugendwerk der AWO

Rückblick 2019

Im Video berichten Jugendliche über ihre Erfahrungen aus der ersten Projektphase.

Play-Button: klicken, um das Video zu laden

Unser Campus-Projekt

Im Rahmen des YRN engagierten sich junge Menschen mit Fluchterfahrung im Teilprojekt Campus. Von Januar bis Dezember 2019 besuchten sie verschiedene Jugendorganisationen und lernten ihre Arbeit kennen. Die Themen, Dauer und Form des Ehrenamts haben sie gemeinsam mit „ihren“ Verbänden und Jugendringen entschieden. Es waren 13 junge Geflüchtete im Alter von 18 bis 35 Jahren aus Syrien, Afghanistan, Gambia und Guinea in neun Jugendorganisationen in ganz Baden-Württemberg aktiv.

So plante beispielsweise eine junge Syrerin eine Jugendbegegnung mit tunesischen Jugendlichen im Rahmen der Aktivitäten des Stadtjugendrings Stuttgart. Ein junger Afghane machte seine Jugendleiter*innenausbildung und betreute mit einem Team weiterer Jugendlicher eine Sommerfreizeit des Jugendwerks der AWO Baden-Württemberg. Und ein junger Mann aus Gambia führte gemeinsam mit dem Evangelischen Jugendwerk Baden Workshops über das Leben im Krieg und auf der Flucht an Schulen durch.