Leitsätze für Vielfalt gegen Diskriminierung

Die deutsche Mehrheitsgesellschaft ist durch vielfältige Formen (unbewusster) Vorurteile geprägt. Wir sehen, dass auch wir in den Jugendverbänden und Jugendorganisationen nicht frei von Sexismus, Rassismus, Antisemitismus sowie Benachteiligung aufgrund geschlechtlicher Identität oder sexueller Orientierung sind. Deshalb findet auch in unseren Kontexten Ausgrenzung und Diskriminierung statt. Wir verurteilen solche Denkmuster und Strukturen, wollen für diese sensibilisieren und sie ändern. Vor diesem Hintergrund formulieren wir als Jugendorganisationen „Leitsätze für Vielfalt gegen Diskriminierung“ und klare „Rote Linien“.

Vielfalt ist normal – dafür stehen wir

Bei uns sind alle Menschen willkommen, so wie sie sind.

Wir achten die universell gültigen individuellen und sozialen Menschenrechte und fördern die Menschenrechtsbildung.

Wir stehen für eine inklusive, diversitätsorientierte und diskriminierungskritische Jugendarbeit, die von demokratischer Selbstorganisation und Teilhabe junger Menschen – auf allen Ebenen – lebt.

Wir sind von nichtformaler und informeller Bildung in der Jugendarbeit überzeugt. Sie bietet Raum für partnerschaftliche Beteiligung, Demokratiebildung und Kompetenzentwicklung für das Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft.

Wir wissen um die Wichtigkeit des aktiven zivilgesellschaftlichen Engagements innerhalb der komplexer werdenden Herausforderungen einer globalisierten Gesellschaft.

Wir stehen für Vielfalt, Solidarität, Gleichberechtigung, Respekt und Freiheit, welche – unter anderem – durch ein Wechselspiel von internationaler bis hin zu örtlicher Kinder- und Jugendarbeit nachhaltig erlebbar wird.

Unsere roten Linien

1. Gegen Diskriminierung

Wir beziehen aktiv Stellung gegen Diskriminierungen aller Art.

2. Gegen Rassismus

Wir wenden uns gegen alle Formen von Rassismus. Wir tolerieren keine Abwertung von Menschen aufgrund ihrer Sprache, ihrer Herkunft oder Religion. Hervorheben möchten wir, aufgrund der besonderen Relevanz, Islamfeindlichkeit und Antiziganismus, ohne alle anderen Formen von Diskriminierung diesen nachzustellen.

3. Gegen Antisemitismus

Wir wenden uns gegen Antisemitismus in alten und neuen, religiösen, sozialen oder politischen Erscheinungsformen.

4. Gegen Benachteiligung aufgrund geschlechtlicher Identität oder sexueller Orientierung

Wir sehen die Vielfalt von Geschlechterempfinden und sexuellen Orientierungen. Es gibt viele Liebes- und Lebensformen jenseits heterosexueller Normvorstellungen, sowie mehr als nur ein weibliches und männliches Geschlecht.

5. Hindernisse zu Teilnahme und Mitbestimmung abbauen

Wir stehen für Barrierefreiheit und ermöglichen allen Kindern und Jugendlichen bei unseren Angeboten mitzumachen und diese mitzubestimmen.

6. Soziale, geographische und finanzielle Benachteiligungen ausgleichen

Wir berücksichtigen die sozialen Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen sowie die finanziellen Möglichkeiten ihrer Familien und setzen uns gegen soziale Ungleichheit ein. Wir ermöglichen, dass Kinder und Jugendliche aus allen gesellschaftlichen und geographischen Bereichen gleichermaßen an unseren Gremien und Angeboten mitwirken und teilnehmen können.

7. Nazis raus! Rechtspopulismus und Nationalismus keinen Raum geben

Mit Menschen, Parteien oder Organisationen, die Facetten der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit oder religiösen Fundamentalismus unterstützen, arbeiten wir nicht zusammen.

Dessen ungeachtet setzen wir im Umgang mit rechtsorientierten jungen Menschen, die noch kein geschlossen rechtes Weltbild haben, zunächst auf die pädagogische Auseinandersetzung um sie für eine demokratische, pluralistische und offene Gesellschaft zu gewinnen.

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