ein Turm aus Holzklötzchen wird gebaut, zwei Hände legen ein neues Klötzchen auf,

Strukturaufbau neuer Jugend­organisationen (SNJO) auf Landes­ebene

... und Organisationsentwicklung bestehender Jugendverbände. In Baden-Württemberg gibt es eine Vielzahl selbstorganisierter Gruppen junger Menschen, die noch über keine oder keine gefestigten Strukturen auf Landesebene verfügen. Der Landesjugendring fördert daher mit diesem Programm vor allem neue Jugendorganisationen beim Aufbau eines Landesverbandes.

Das Programm unterstützt in Modul A neue Jugendorganisationen, sich auf Landesebene zu etablieren und zu professionalisieren. Sie erhalten neben einer finanziellen Förderung, Qualifizierung und Beratung. Die unterstützten Jugendorganisationen erhalten eine intensive Prozessbegleitung der Schlüsselpersonen über den gesamten Förderzeitraum sowie Vernetzungsmöglichkeiten. Schlüsselpersonen (z.B. Mitglieder von Jugendausschüssen oder Vorstände) werden geschult und Juleica-Trainer*innen ausgebildet. In allen teilnehmenden Jugendorganisationen wird die interne Kommunikation zwischen den Ortsgruppen und der Landesebene gestärkt.

In Modul B werden zusätzlich Jugendverbände auf Landesebene gefördert, die eine externe Beratung zur Organisationsentwicklung benötigen.

Strukturaufbau neuer Jugendorganisationen

Das Programm wendet sich vor allem an neue Jugendorganisationen auf Landesebene und unterstützt diese beim Auf- und Ausbau ihrer Arbeit. Dafür können Anträge für das Modul A gestellt werden. Neue Antragsfrist ist der 30.01.2024.

Bitte lest euch zunächst die Ausschreibung durch. Dann füllt ihr Antrag und Finanzkalkulation aus. Mit Fragen könnt ihr euch jederzeit an Gerlinde wenden: roehm@ljrbw.de, 0711 16447-13

Organisationsentwicklung bestehender Jugendverbände

Euch fehlen Ehrenamtliche, ihr habt Konflikte im Verband oder eine andere Krise? Dann liegt die Lösung vielleicht gar nicht weit. Der Landesjugendring bietet euch auch in 2024 eine Förderung für Beratung oder Prozessbegleitung und übernimmt 90 % der Kosten.

Mögliche Anlässe können sein:

  • Der Jugendverband hat - ggf. pandemiebedingt - Schwierigkeiten,
    • ehrenamtliche Engagierte oder neue Vorstände zu finden und zu halten,
    • neue Mitglieder zu gewinnen bzw. Mitglieder zu halten.
  • Der Jugendverband tut sich schwer, mit seinen Inhalten und Formaten junge Menschen zu erreichen und will sich konzeptionellen Herausforderungen stellen, um:
    • Ziele, Aktivitäten und Formate zu erneuern. Ein jahrelang erfolgreiches Konzept ist z.B. nicht mehr tragfähig, oder der Verband muss sich den Herausforderungen stellen, die der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Jugendarbeit bringen wird. Auch die Erstellung einer Bildungskonzeption, eines Schutzkonzeptes oder innerverbandliche Partizipation können hier Themen sein,
    • den Herausforderungen der Digitalisierung zu begegnen,
    • die heutige Vielfalt junger Menschen anzusprechen (strukturell und inhaltlich inklusiver werden, eine Wertediskussion führen oder sich diskriminierungskritisch zu hinterfragen).
  • Der Jugendverband hat Konflikte (z.B. mit dem Erwachsenenverband): Auch wenn die Eigenständigkeit gegenüber dem jeweiligen Erwachsenenverband bzw. der Kirche formell gegeben ist, kann es Versuche der Einflussnahme des Erwachsenenverbandes auf den Jugendverband geben (z.B. wenn der Jugendverband vermeintlich von der Tradition abweicht und neue Wege gehen will).
  • Der Jugendverband braucht eine Strategie, die den Folgen des demographischen Wandels für die verbandliche Kinder- und Jugendarbeit entgegenwirkt - insbesondere im ländlichen Raum.

Begleitende Seminarreihe

In Kooperation mit der Akademie der Jugendarbeit findet die begleitende Seminarreihe „Einfach machen“ statt. Hier werden Grundlagen der Vereinsführung und -organisation behandelt. Eine Teilnahme ist für alle Interessierten möglich. Mehr Infos bei der Akademie der Jugendarbeit.

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Logo des Sozialministeriums

Dieses Projekt wird gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Mitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.

Was passiert beim Strukturaufbau?

Im Video erzählen die Engagierten aus den Jugendorganisationen von Herausforderungen und Zielen:

Förderrunden 2015 bis 2022

Umfang und Inhalt der Förderung

Die Förderung umfasste Qualifizierungsangebote für Vorstände, Jugendleiter*innen und weitere Ehrenamtliche, die finanzielle Ausstattung für laufende Ausgaben und personelle Ausstattung. Darüber hinaus wurden die geförderten Jugendorgansationen auf dem Weg zur Anerkennung als Träger der außerschulischen Jugendbildung (nach §4 und §17 JBG sowie §75 SGB VIII) beim KVJS (Landesjugendamt) unterstützt. Im Förderzeitraum schaffte der Verband damit die organisatorischen und strukturellen Grundlagen, um die Anerkennung als Träger der Jugendhilfe/Jugendbildung beantragen zu können.

Ein weiterer Aspekt war die Unterstützung auf dem Weg zur Aufnahme in Zusammenschlüsse und Gremien der Jugendarbeit (kommunale Jugendringe, Landesjugendring, andere Dachverbände…). Dies geschieht beispielsweise durch Vernetzungsarbeit in Gremien, Kooperationsprojekte mit Akteur*innen der Jugendarbeit und den Kontaktaufbau zum LJR und zu kommunalen Jugendringen.

Die Ergebnisse

Seit Oktober 2015 werden neue Jugendverbände gefördert: Vorstände geschult, Juleica-Trainer*innen ausgebildet und ein Fachforum durchgeführt. Hinzu kamen die intensive Beratung der Vorstände in der gesamten Zeit sowie die Vernetzung nach innen und außen.

Mit einigem Erfolg: einige Landesverbände wurden offiziell als e.V. eingetragen, weitere haben die Anerkennung als freie Träger der Jugendhilfe bereits beantragt oder stehen kurz davor. In allen Verbänden wurden weitere Jugendleiter*innen ausgebildet, wodurch auch die interne Kommunikation zwischen den Ortsgruppen und dem Landesvorstand gestärkt und die eigenen Strukturen gefestigt werden konnten.

Gefördert wurden bisher:

  • AGBW – Jugend der armenischen Gemeinde BW,
  • JUMA BW e.V.,
  • Queer Future,
  • ROJ BW e. V. – Russisch-Orthodoxe Jugend Baden-Württemberg,
  • Wilde Löwenjugend BW,
  • Young Voices – der Türkischen Gemeinde BW,
  • DITIB-Landesjugendverbände Baden und Württemberg,
  • Deutsche Jugend aus Rußland e. V.,
  • Jugend-LmDR – Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.