U18-Jugendwahlen in Baden-Württemberg
U18 ist ein Projekt der politischen Bildung und zeigt gleichzeitig, dass Kinder und Jugendliche sich ernsthaft mit Wahlen auseinandersetzen können und wollen. Bis zu neun Tage vor der jeweiligen Europa-, Bundestags- oder Landtagswahl dürfen alle Kinder und Jugendlichen, die (noch) kein aktives Wahlrecht besitzen, ihre Stimme abgeben – und zwar unter nur leicht veränderten Bedingungen im Vergleich zu den „echten“ Wahlen.
Bundestagswahl 2025
Die U18-Bundestagswahl wird trotz der Kurzfristigkeit der vorgezogenen Bundestagswahl durchgeführt und findet vom 7. bis zum 14.02.2025 statt! Damit können alle jungen Menschen unter 18 Jahren ihre Interessen zeigen und ihre Stimme abgeben. Die Ergebnisse von U18 sind nicht repräsentativ, die Wahlen sind ein Projekt politischer Jugendbildung. Im Vorlauf zur Wahl setzen sich junge Menschen dort mit Demokratie, ihren Interessen und dem Wahlkampf auseinander, in Workshops, Freizeiten und Podiumsdiskussionen.
Während der U18-Wahlwoche vom 7. bis zum 14.02.2025 um 18:00 Uhr organisieren diverse lokale Initiativen ehrenamtlich Wahllokale. Prinzipiell kann jede Organisation, Initiative oder Einrichtung, die parteilos unabhängig und demokratisch gesinnt ist, ein Wahllokal einrichten. Die Anmeldung der Wahllokale erfolgt über die Homepage des Bundesnetzwerks www.u18.org.
Bei der Wahl der Örtlichkeit sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wahllokale sind an keine spezifischen Orte gebunden. Idealerweise werden sie an den Orten eingerichtet, an denen sich Jugendliche aufhalten: an Schulen, in Vereinen und Jugendhäusern, an öffentlichen Plätzen und in Freizeiteinrichtungen wie Sportplätzen oder Schwimmbädern. Auch mobile Wahllokale sind möglich, z.B. als Traktor übers Land, mit dem Bollerwagen durch die Innenstadt oder mit dem Wahl-Schiff auf dem Neckar.
U18 Wahllokal: Vorbereitung
Zur Durchführung der Wahl müssen die Wahllokale lediglich Wahlurnen, Wahlkabinen, Stifte und Stimmzettel bereitstellen. Die Stimmzettel werden als Download zur Verfügung gestellt und müssen vor Ort nur noch ausgedruckt werden. Bitte beachtet, dass die Stimmzettel erst zur Verfügung stehen, wenn die Wahlleitung auf Bundesebene die Wahlvorschläge freigegeben hat (voraussichtlich Ende Januar).
Vor Ort sollte ein ausreichend großes Helfer*innen-Team bereitstehen. Sowohl die Anmeldung der Nutzer*innen und der Wahllokale, als auch die Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgt über die U18 Wahlsoftware unter u18.org.
Eine Anmeldung der Wähler*innen ist nicht nötig, lediglich die Verantwortlichen für ein Wahllokal müssen sich in der Software anmelden.
Es gibt eine Vielzahl von Materialien, die ihr für euer Wahllokal nutzen könnt. Diese findet ihr in der Toolbox auf u18.org. Plakate findet ihr auch in unserem Shop.
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Hier geht's zur Vorlage.
Förderung: Sonderfonds U18 für Kinder- und Jugendprojekte rund um die Bundestagswahl
Ab sofort können gemeinnützige Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie Kommunen Anträge beim Förderfonds „U18 – Kinder- und Jugendbeteiligung zur Bundestagswahl 2025“ des Deutschen Kinderhilfswerkes stellen. Aber auch für Kinder und Jugendliche selbst besteht die Möglichkeit, über einen Jugendfonds eine Förderung für ein Projekt zu erhalten. Der Sonderfonds U18 ist mit insgesamt 100.000 Euro gefüllt, wobei gemeinnützige Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie kommunale Träger bis zu 5.000 Euro, Kinder und Jugendliche bis zu 500 Euro beantragen können.
Mehr Informationen beim Deutschen Kinderhilfswerk.
Was ist U18?
U18- bzw. inzwischen U16-Wahlen finden immer neun Tage vor einem offiziellen Wahltermin statt. Sie sollen, in Vorbereitung auf die Wahlen, Anlass für selbstorganisierte politische Bildung bieten. Je nach Altersgruppe, verfügbaren Ressourcen und Engagement werden Aktionen und Events durchgeführt, mit denen die jungen Wählerinnen und Wähler auch lokale Politiker*innen erreichen. So kann U18 im Optimalfall in beide Richtungen wirken: junge Menschen beschäftigen sich mit Politik – und bringen junge Themen in die Politik ein!
Am Wahltag sind die Wahllokale bis 18 Uhr geöffnet. Die Ergebnisse werden in eine Software eingegeben und gesammelt veröffentlicht.
Wie kann ich mitmachen?
Um bei U18 mitzumachen, kann man entweder ein Wahllokal selbst anmelden, Aktivitäten und Aktionen planen oder einfach nur wählen gehen.
Demokratiebildung mit U18
Als Instrument der außerschulischen politischen Jugendbildung bereitet die simulierte Abstimmung mit den flankierenden Bildungsangeboten in den Wahllokalen Kinder und Jugendliche auf ihre spätere Beteiligung bei Wahlen vor. Gleichzeitig sensibilisiert sie für die eigenen politischen und gesellschaftlichen Interessen, weckt Interesse an Beteiligung und kann Debatten über das Wahlalter anregen.
Das Projekt U18 soll die Ernsthaftigkeit im Umgang mit der Landtagswahl, Bundestagswahl oder Europawahl vermittelt werden und die Kinder und Jugendlichen spielerisch an politische Inhalte, Parteien und das Wahlverfahren herangeführt werden. U18 bringt junge Menschen untereinander und mit Politik in Kontakt. Durch das mit dieser Aktion geweckte Interesse bei den Kindern und Jugendlichen an Politik bieten sich für die in der Jugendarbeit tätigen Organisationen Gelegenheiten, ihren Auftrag „Politische Bildung“ durch weiterführende Projekte umzusetzen. Die Erfahrung zeigt, dass auch nach der U18-/U16-Wahl bei Auswertungen, Podiumsdiskussionen etc. junge Menschen und Politiker*innen miteinander ins Gespräch kommen.
U18 ist mehr
Eine U18-/U16-Wahl ist mehr als der reine Wahlakt: Mit der Anmeldung eines Wahllokales beginnen Kinder und Jugendliche die Vorbereitungen auf ihre eigene Wahl. Ihre selbstbestimme Meinungsbildung, die Auseinandersetzung mit dem politischen System und die Beantwortung ihrer Fragen sind Herzstück des Projekts U18. Durch die Aktivitäten der Wahllokale und der weiteren beteiligten Institutionen im Vorfeld der Wahlen erkennen die Kinder und Jugendlichen ihre eigenen Themen und Prioritäten und diskutieren sie untereinander.
Im Nachgang zu den Wahlen kann mit weiterführenden Projekten am politischen Interesse, das durch das U18 Projekt geweckt wurde, angeknüpft werden. Ziel ist das dauerhafte politische und gesellschaftliche Engagement. Gegenstände der Weiterarbeit können etwa die Auswertung der Wahlen oder die Auseinandersetzung mit der medialen Berichterstattung sein.
Initiator und zentrale Landeskordinierungsstelle des U18 Projekts in Baden-Württemberg ist der Landesjugendring Baden-Württemberg e. V. in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Baden-Württemberg e. V. (AGJF).
Mehr Infos zu U18 unter www.u18.org
Wer steckt hinter U18?
Organisator*innen
U18 wurde initiiert und wird bundesweit durchgeführt vom Netzwerk U18, das aus öffentlichen und freien Trägern besteht. Dazu gehören der Deutsche Bundesjugendring (DBJR), das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), die Landesjugendringe, viele Jugendverbände und das Berliner U18-Netzwerk. Regional wird die Kinder- und Jugendwahl von Landes- und Regionalkoordinierungsstellen und vor Ort natürlich von den vielen Menschen in den einzelnen Wahllokalen organisiert. Die Koordinierung von U18 in Baden-Württemberg übernimmt der Landesjugendring.
Wie finanziert sich U18?
U18 lebt vom großen Engagement der beteiligten Einrichtungen und Institutionen. In die Vorbereitung fließt sehr viel ehrenamtliche Arbeit ein. Die Unterstützungsangebote der Bundeebene werden aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes finanziert. Vor Ort liegt die Finanzierung bei den Trägern der Wahllokale. Der Landesjugendring unterstützt bei Bedarf bei Begleit- und Werbematerialien.
U18 in der Vergangenheit
Die Idee zu U18 entstand 1996 in einem Jugendklub in Berlin mit einem einzigen Wahllokal. Die erste Durchführung in Baden-Württemberg gab es 2009. Bei der U18-Bundestagswahl 2017 gaben es in Baden-Württemberg fast 27.000 Kinder und Jugendliche in über 160 Wahllokalen ihre Stimme ab.