Mit dem Beschluss „It’s our fucking future“ haben wir bereits 2015 den Landtag und die Regierung von Baden-Württemberg aufgefordert, unser Land bis 2025 zum Klimamusterland zu machen. Politik und Wirtschaft müssen Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen. Dazu müssen in allen großen Emissionsbereichen ambitionierte Klimaschutzziele und -pläne entwickelt und umgesetzt werden. Leider hat sich aus unserer Sicht noch nicht so viel getan, wie wir gehofft und gefordert haben.
Die Folgen des Klimawandels werden bereits die heutige Jugendgeneration im Laufe ihres Lebens massiv betreffen. Angesichts der aktuellen globalen, ökologischen und sozialen Herausforderungen haben viele Kinder und Jugendliche berechtigte Sorge um die Zukunft der Welt – und damit auch um ihre eigene.
Jetzt handeln für die zukünftigen Generationen
Kinder und Jugendliche möchten nicht länger mit widersprüchlichen Reden hingehalten werden, sondern fordern eine ernsthafte und wirkungsvolle Auseinandersetzung nicht nur beim Thema Klimaschutz. Sie beschäftigen sich längst mit Zukunftsfragen wie Globalisierung, die Ausbeutung von Ressourcen dieser Erde, den katastrophalen Ausmaßen an sozialer Ungerechtigkeit und Ungleichheit und vielem mehr.
Glaubwürdigkeit hat dabei eine zentrale Bedeutung. Politiker*innen, deren Reden um Nachhaltigkeit sich nicht in ihren Entscheidungen niederschlagen, sind unglaubwürdig. Genauso steht es um Unternehmen, die Schlagworte wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung als Marketinginstrumente benutzen, ohne eine entsprechende Unternehmenspolitik tatsächlich zu verfolgen.
Kinder, Jugendliche und kommende Generationen tragen in der Zukunft die Folgen der heutigen Politik. Unsere Gesellschaft muss sich einigen Herausforderungen stellen, wenn sie das Ziel der Nachhaltigen Entwicklung ernst nimmt. Dies kann nur gelingen, wenn Politik und Verwaltung, von den Kommunen über das Land und den Bund bis zur Europäischen Union und den Vereinten Nationen, entschiedene Schritte unternehmen! Ebenso ist klar, dass alle Akteur*innen der Zivilgesellschaft, inklusive der Kinder- und Jugendarbeit, selbst ihren Beitrag leisten müssen.
Jugendarbeit: Zukünftig Nachhaltig
Kinder und Jugendlichen entwickeln in unseren Angeboten unter anderem eigene Haltungen und Wertvorstellungen. Daher ist auch die Kinder- und Jugendarbeit herausgefordert, sich am Ziel der Nachhaltigen Entwicklung zu orientieren. Dies ist in der eigenen Praxis und dem Betrieb von Einrichtungen ebenso notwendig, wie bei der Gestaltung von Maßnahmen.
Viele Jugendverbände und -organisationen haben sich bereits auf den Weg gemacht und werden aktiv oder sind es bereits, um ihren Beitrag zu leisten, unsere Gesellschaft zukunftsfähig zu machen. Diesem Anspruch versuchen sie selbst gerecht zu werden – und diesen Anspruch haben sie auch an die Entscheidungsträger*innen in Politik und Wirtschaft.
Unser Appell
Mit diesem Papier zeigen wir, als Zusammenschluss der Jugendverbände und der Jugendringe in Baden-Württemberg, wie wichtig uns und unseren Mitgliedsorganisationen das Thema Nachhaltigkeit ist. Die Selbst[-]ver[-]pflichtungen ergänzen das Positionspapier in den jeweiligen Kapiteln um unseren Beitrag als Landesjugendring.
Wir sind bereits auf einem guten Weg und haben gemeinsam mit unseren Mitgliedern schon viel erreicht. Gemeinsam werden wir uns zukünftig in Alltag und in Bildungsangeboten der Kinder- und Jugendarbeit, wie auch in der politischen Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen den Herausforderungen noch stärker stellen.
Wir fordern von der Politik, mitzuziehen und endlich ernst zu machen mit globaler Gerechtigkeit sowie verantwortlichem Handeln gegenüber künftigen Generationen: Werden Sie den Erwartungen gerecht und stellen Sie sich Ihrer globalen Verantwortung für die jetzigen und zukünftigen Generationen!
Dominik Nawratil
Vorstand