Wichtige Investition in die Zukunft der Kommunen
Landesjugendring macht sich stark für die kommunalen Jugendringe
Karlsruhe. Jugendverbände und selbstorganisierte Jugendgruppen stehen vor vielen Herausforderungen: das knappe Zeitbudget junger Menschen, eine zunehmende Dichte an gesetzlichen Regelungen und steigender Verwaltungsaufwand. Unterstützung finden die Verbände bei ihrem Jugendring, der ihre Interessen vertritt und gemeinsam mit Entscheidungsträger*innen vor Ort nach praxistauglichen Lösungen sucht. Davon profitieren auch Politik und Verwaltung, denn Jugendringe sammeln die Anliegen der Jugendorganisationen und von jungen Menschen vor Ort; Forderungen werden demokratisch beschlossen und gebündelt an die richtigen Ansprechpartner*innen getragen.
„Starke und gut vernetzte Ringe stärken die Vereine und Verbände an der Basis, in den Orten, Städten und Kreisen; dort, wo Jugendarbeit ganz konkret stattfindet“, betont Claudia Daferner, Fachvorständin Ehrenamt und Engagement des Landesjugendrings: „Sie tragen auch dazu bei, dass sich junge Menschen stärker mit ihrer Region verbunden fühlen und sich dort auch engagieren. Denn sie sorgen dafür, dass die Belange junger Menschen bei Entscheidungsträger*innen gehört werden. Die Unterstützung der Jugendringe ist damit auch eine wichtige Investition in die Zukunft der Kommunen.“
Doch sind die Jugendringe – also die Arbeitsgemeinschaften der Jugendverbände auf Orts-, Stadt- oder Kreisebene – nicht überall gut aufgestellt: die Landschaft reicht vom kleinen, rein ehrenamtlich getragenen Kreisjugendring, der kaum mehr Engagierte findet, bis hin zum großen, gut vernetzten Jugendring mit Pädagog*innen und anderen Ressourcen zur Unterstützung der örtlichen Jugendarbeit. Diese Situation ist nicht neu, nun will der Landesjugendring mit neuen Impulsen gefährdeten Jugendringen unter die Arme greifen und auch die Gründung neuer Jugendringe unterstützen.
„Die Situation ist je Landkreis, Gemeinde oder Ort so verschieden, dass wir genauer hinschauen wollen: was braucht der jeweilige Jugendring? Wie können wir ihn best-möglich unterstützen, was können die Landesebene und die kommunalen Spitzenverbände tun und was muss seitens der Kommunen geleistet werden?“, erklärt Daferner. Mit einem Projekt und vier neuen Stellen, die regional verteilt die Jugendringe unter-stützen, sollen diese Fragen geklärt werden.
Dabei gehe es natürlich auch um eine angemessene, verlässliche Förderung, die partnerschaftlich mit den zuständigen kommunalen Stellen auszuhandeln sein wird. Vor allem möchte man aber auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Engagierten vor Ort offen zugehen und proaktiv das Potential der Ehrenamtlichen erkennen. Dazu gehöre essentiell, ihnen professionelle Unterstützung in Geschäftsführung und pädagogischem Personal durch öffentliche Mittel zu finanzieren. Der Landesjugendring sucht nun das Gespräch mit den kommunalen Spitzenverbänden auf Landesebene, um das Projekt ins Rollen bringen.
Jugendringe sind die Arbeitsgemeinschaften und Interessenvertretungen der Jugendverbände auf Orts-, Stadt- oder Kreisebene. Als Interessenvertretung tragen sie die An-liegen junger Menschen in die Kommunal-/Kreispolitik und stehen für die Interessen von Kindern und Jugendlichen ein. Gleichzeitig sind sie die Schnittstelle zu Jugendinitiativen und anderen jugendpolitischen Akteur*innen, zu den kommunalen Strukturen und Gremien (z.B. Jugendhilfeausschuss, Arbeitsgemeinschaften der Jugendhilfeplanung) und zu allen Kindern und Jugendlichen des Gemeinwesens.
Der Landesjugendring ist die Arbeitsgemeinschaft von 33 Jugendverbänden auf Landesebene und von den Orts-, Stadt- und Kreisjugendringen. Er vertritt darüber hinaus die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg.
Verantwortlich: Claudia Daferner (Fachvorständin Ehrenamt und Engagement, AG „Starke Ringe“)