Offener Brief für einen konsequenten und planbaren Klimaschutz in Baden-Württemberg
Sofortprogramm zur Erreichung der Klimaziele nötig
Dieser Brief wurde am 15.4. von Fridays for Future BW veröffentlicht. Zum Download (PDF)
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmann,
sehr geehrte Minister*innen in Baden-Württemberg,
liebe Fraktion der Grünen im Landtag,
liebe Fraktion der CDU im Landtag
Laut Projektionsbericht nach § 16 KlimaG BW droht Baden-Württemberg, seine Klimaziele deutlich zu verfehlen. Demzufolge erreichte Baden-Württemberg bis 2030 nur eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen um 53 % gegenüber 1990, statt der angestrebten 65 %, die in Baden-Württemberg gesetzlich verankert sind. Dies ist eine erhebliche Zielverfehlung, die entschlossenes Handeln erfordert. Insbesondere die Sektoren Verkehr und Energie weichen stark vom Zielpfad ab, aber auch andere Sektoren hinken hinterher. Nach § 16 Abs. 4 KlimaG BW hätten bereits Maßnahmen vorgelegt werden müssen, um das Erreichen der Klimaziele sicherzustellen.
Frühzeitiges Planen und Handeln ist essentiell für eine kontrollierte Transformation hin zu einer klimaneutralen Zukunft. Nur so können gesellschaftlicher Zusammenhalt, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit gesichert werden. Umfragen in Deutschland zeigen dabei regelmäßig, dass sich eine stabile Mehrheit einen konsequenten, gut durchdachten Klimaschutz wünscht.
Daher fordern wir von der Landesregierung:
- Anerkennung der Dringlichkeit: Die Landesregierung muss die drohende Verfehlung der Klimaziele als erheblich und als ernsthafte Gefahr anerkennen und entsprechend handeln.
- Sofortprogramm entwickeln: Die Landesregierung muss ein umfassendes Sofortprogramm für planbaren und konsequenten Klimaschutz aufsetzen. Es muss konkrete Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen in den verschiedenen Sektoren beinhalten, sodass diese Ihre jeweiligen Sektorziele erreichen. Zu notwendigen Maßnahmen hat unter anderem der Klima-Sachverständigenrat des Landes umfangreiche Vorschläge vorgelegt.
Nur durch konsequentes und gemeinsames Handeln können wir die Klimaziele erreichen und eine lebenswerte Zukunft für alle sichern, ohne dabei Akteure auf der Strecke zurückzulassen.
Unterzeichner*innen
regionale Organisationen
- Badischer landwirtschaftlicher Hauptverband
- BDKJ Baden-Württemberg
- BUND Baden-Württemberg
- Bund Deutscher Pfadfinder*innen LV BaWü e. V.
- BUND-Jugend Baden-Württemberg
- Deutsche Umwelthilfe e. V.
- Fridays for Future Baden-Württemberg
- GEW Baden-Württemberg
- Jugendrotkreuz (Baden und Baden-Württemberg)
- Jugend des deutschen Alpenvereins Landesverband Baden-Württemberg
- Landesjugendring Baden-Württemberg e. V.
- Landjugend Württemberg-Baden e. V.
- Naturschutzjugend Baden-Württemberg
- ver.di Baden-Württemberg
- Verband Christlicher Pfadfinder*innen Baden e. V.
- Verband Christlicher Pfadfinder*innen Württemberg e. V.
lokale Organisationen
- Scientists for Future Karlsruhe
- DGB Stadtverband Freiburg
- DGB Stadtverband Karlsruhe
- Evangelische und Katholische Hochschulgemeinde Reutlingen
- Parents4Future Tübingen
- Health 4 Future Tübingen
- Katholische Landjugendbewegung Freiburg
- ageff solar
- Katholische Landjugendbewegung Rottenburg-Stuttgart
- Kreisjugendring Esslingen e. V.
- Kreisjugendring Ortenau e. V.
- Kreisjugendring Rems-Murr e. V.
- Stadtjugendring Heidelberg
- BDKJ Freiburg
- Stadtjugendring Reutlingen e. V.
Baden-Württemberger*innen
- Ilka Essig (UN-Jugenddelegierte 2023/24)
- Florian Brod (DBJR Jugenddelegierter für Nachhaltigkeit 2025/26)