Erhöhung der institutionellen Förderung
Wir können selbstbewusst sagen, in unseren Jugendverbänden findet Demokratiebildung statt. Doch unsere Angebote, wie Freizeiten, Zeltlager, Juleica Schulungen, Aktionstage und vieles mehr können nur stattfinden, wenn ausreichend finanzielle Ressourcen vorhanden sind und unsere Strukturen institutionell gefördert werden. Mit unserer Kampagne machen wir klar: Jugendverbandsarbeit braucht finanzielle Ressourcen!
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Warum braucht es eine institutionelle Förderung? Was wird gefördert?
Durch die institutionelle Förderung wird die Infrastruktur der Jugendorganisationen finanziert. Darunter fällt die Miete für die Geschäftsstelle, Räume, Bildungseinrichtungen, Zeltplätze, Zelte, Büromaterial, Drucker, Fahrzeugen etc., außerdem Personalkosten für das vielerorts dringend benötigte Hauptamt.
Politiker*innen sind gegenüber der institutionellen Förderung oft misstrauisch. Sie befürchten, dass Steuergelder wirkungslos in starre Strukturen fließen, ohne dass damit etwas wirksam bewegt würde. Im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit können wir diese Ängste leicht entkräften. So kommt die aktuelle Studie „Jugend zählt 2“ zum Ergebnis, dass über 80 % der evangelischen Jugendverbandsarbeit in Baden-Württemberg nicht öffentlich gefördert wird. Ihr findet sicherlich in euerm Jugendverband zahllose Beispiele, wie viel 1 Euro bewegt.
Für den Landesjugendring können wir z.B. vorrechnen, dass das Land 2022 für jede*n junge*n Baden-Württemberger*in von 6-27 Jahren – also rund 22 % der Bevölkerung bzw. 2.437.285 Landeskinder – je 15 ct in den Landesjugendring investiert hat.
Was fordern wir?
Der Landesjugendring und seine Mitgliedsverbände brauchen dringend eine Erhöhung der institutionellen Förderung. Sonst können sie ihrem Auftrag gemäß Sozialgesetzbuch VIII (§§ 11 und 12) künftig nicht mehr ausreichend gerecht werden. Der Landesjugendring braucht dabei ab 2025 eine institutionelle Förderung von mindestens 600.000 € pro Jahr. Angesichts von Inflation und Tarifsteigerungen muss auf dieser Basis eine dynamische Anpassung im Landeshaushalt verankert werden.
28 Mitgliedsorganisationen des Landesjugendrings erhalten nach dem Beschluss zur „Verteilung der Zentralen Mittel“ eine institutionelle Förderung*. Seit dem 39. Landesjugendplan 2004 wurde die institutionelle Förderung für diese Jugendverbände nominal nicht erhöht und beträgt 889.600 € im Jahr. Teilt man also die Gesamtfördersumme durch die 28 förderberechtigten Organisationen, bekommt jede im Durchschnitt 31.771,42 € – real ist die Spreizung zwischen 14.297,14 € und 193.213,88 €. Denn der Zuschuss für die Jugendverbände wird anhand ihres Anteils an Jugendbildungs- und Jugenderholungsaktivitäten berechnet.
Diese Zuschüsse reichen zur Führung der Geschäfte eines landesweit agierenden Jugendverbands natürlich nirgendwo hin. Und dies umso mehr, als Inflation, Energiekrise und steigende Kosten in allen möglichen Bereichen den Anteil der institutionellen Förderung zur Deckung der Ausgaben erheblich reduziert haben.
* Der Bund der Landjugenden wird über das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gefördert. Die Jugendpresse BW und Lambda sind als assoziierte Mitglieder nicht am Verfahren beteiligt. Die DITIB-Jugend ist nicht förderfähig, da sie keine Anerkennung als freier Träger der Jugendhilfe hat.
Jugendverbände und der Landesjugendring sind als „Werkstätten der Demokratie“ wichtig für eine stabile demokratische Gesellschaft
Die freiheitlich-demokratische Grundordnung und ihre Werte stehen an vielen Stellen unter Beschuss. Es ist wichtiger denn je, sich gegen rechte Meinungen und unfundierten Populismus stark zu machen und sich für eine lebendige, offene und vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Es gilt schlicht, die Demokratie zu verteidigen.
Auch Politiker*innen aller demokratischen Parteien rufen dazu auf, sich für ein solidarisches Miteinander und für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft einzusetzen. Der Landesjugendring, die Arbeitsgemeinschaft der verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit auf Landesebene, begrüßt solche Forderungen.
Mehr noch sind wir davon überzeugt, dass die verbandliche Kinder- und Jugendarbeit ein Ort ist, an dem junge Menschen demokratisches Miteinander, demokratische Werte und demokratische Entscheidungsprozesse erleben und erlernen können.
Mehr als nur Ferienfreizeiten und Zeltlager! Was die Jugendverbände für die Demokratie leisten.
- Jugendverbände fördern gesellschaftliche Teilhabe von jungen Menschen.
- Jugendverbände sind Orte gelebter Demokratie. Kinder und Jugendliche erfahren durch die Prinzipien der Kinder- und Jugendarbeit Selbstwirksamkeit und, erwerben soziale Kompetenzen.
- Jugendverbände sind Impulsgeber für die Gesamtheit der demokratischen Zivilgesellschaft. In ihnen sammeln junge Menschen Erfahrungen mit Eigenverantwortung und Mitbestimmung.
- Jugendverbände geben Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, durch das Erfahren und Erleben von demokratischen Prozessen, eigene demokratische Haltungen zu entwickeln.
- Jugendverbände machen politische Prozesse sicht- und erlebbar: Entscheidungsprozesse sowie Gremienarbeit ist den Jugendverbänden demokratisch organisiert. So kann politisches Engagement bereits in der Jugendverbandsarbeit von Kindern und Jugendlichen gelernt werden. Nicht selten kommt es vor, dass Jugendliche, die im Jugendverband aktiv waren, später einmal in die Politik gehen.
- Jugendverbände in Baden-Württemberg sind vielfältig und divers. Von klassischen Pfadfinder*innen, über die Umweltjugendorganisationen bis hin zu konfessionellen Jugendverbänden, decken sie einen breiten Querschnitt der Gesellschaft ab.
- Jugendverbände blicken auf eine lange Historie zurück. Sie sind dabei stets verlässliche Partner für alle politischen Ebenen, ob in Baden-Württemberg, seinen Städten, Gemeinden oder Landkreisen und natürlich auch auf Bundesebene.
Macht sichtbar, was sonst verborgen bleibt
Wir haben uns für das Meme-Format entschieden, um zu verbildlichen, was uns ohne institutionelle Förderung fehlen würde. Um selbst ein Motiv zu entwerfen, überlegt, worauf ihr im Verbandsalltag nicht verzichten könntet: Drucker, Schere, Zelte, Gummibärchen,… – Dinge also, die ihr nicht über Projektförderung oder Freizeitenzuschüsse erstattet bekommt, sondern die aus der Regelförderung bestritten werden. Macht davon ein Bild.
Überlegt euch nun, wie es ohne diese Dinge (oder Personen!) aussehen würde, und haltet das Ergebnis ebenfalls fest, oder sucht euch ein Bild, dass diesen Zustand bestmöglich wiedergibt. Fehlt nur noch die Headline – fertig. Den Button könnt ihr euch unter "Downloads" herunterladen, oder ihr nutzt die Vorlage auf Canva.
Ihr könnt das Bild verbreiten, auf Social Media, und gerne uns zuschicken, damit wir Politik und Verwaltung zeigen können, wie viel die institutionelle Förderung für uns ausmacht.